Aphasie

Eine Aphasie ist eine erworbene Störung der Sprache, die durch eine Schädigung des Gehirns (z.B. Schlaganfall, Hirnblutung, Schädel-Hirn-Trauma) entsteht.
Betroffene können Probleme beim Sprechen und Verstehen der Lautsprache sowie beim Lesen und Schreiben haben. Die Einschränkungen in den verschiedenen Bereichen können stark variieren.
Durch eine Aphasie verändern sich der familiare Alltag, soziale Kontakte und die Berufstätigkeit häufig nachhaltig. Dies führt oft zu einer sehr belastenden Situation für den Betroffenen/in.

Sprachentwicklungsstörungen

Sprachentwicklungsstörungen können verschiedenste sprachliche Bereiche betreffen.
Sie zeigen sich oft schon sehr früh in der Sprachentwicklung und können die betroffenen Patienten über die Schulzeit hinaus auch bis ins Erwachsenalter stark beeinträchtigen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden.
Sprachentwicklungsstörungen können u.a. durch Hörstörungen (auch langanhaltende bzw. wiederkehrende Mittelohrentzündungen) oder Behinderungen verursacht werden.
Sie treten aber auch ohne erkennbare Ursache auf.

Dysphagie / Schluckstörung

Wir schlucken ca. 2000 Mal pro Tag- häufig unbewusst und ganz selbstverständlich. Aber sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen kann es zu Störungen des Schluckaktes kommen. Diese treten im Erwachsenenalter häufig bei neurologischen Erkrankungen wie z.B. Schlaganfall, Schädel- Hirn- Trauma, Hirntumor, Morbus Parkinson, ALS,  oder Multipler Sklerose auf. Dysphagien können aber auch durch Tumorerkrankungen im Hals-, Rachen- oder Mundraum entstehen. Im Kindesalter sind vor allem Frühgeborene und Kinder mit körperlichen Behinderungen betroffen. Nicht oder nur mit Einschränkungen schlucken zu können bedeutet eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität für die Betroffenen und ihre Angehörigen. Eine gute logopädische Beratung und Therapie hilft Verschlucken zu verhindern und somit schwerwiegende Folgen wie Lungenentzündungen und Atemnot zu vermeiden.

Dysarthrie/ Dysarthrophonie

Dysarthrien treten sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern in der Regel im Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall, Schädel- Hirn-Trauma, Hirntumor, Hirnblutung. Parkinson, Multipler Sklerose oder ALS ( Amyotrophe Lateralsklerose) auf. Dirch eine Schädigung des Nervensystems sind die Bereiche Atmung, Stimme, Artikulation, Prosodie ( Sprechmelodie) betroffen. Das Sprechtempo ist verlangsamt oder erhöht. Das Sprechen klingt mühsam und verwaschen. Die Verständlichkeit ist beeinträchtigt.

Myofunktionelle Störung

Eine myofunktionelle Störung bezeichnet ein Muskelungleichgewicht der mimischen Muskulatur. Die Patienten haben keinen konstanten Mundschluss, die Zunge liegt schlaff im Mund oder zwischen den Zähnen. Andere Muskeln im Gesicht sind überlastet um die Schwächen auszugleichen. Sie sind hart, verspannt und können schmerzen. Die Patienten haben durch Mundatmung mehr Infekte, was sich negativ auf das Hörvermögen auswirken kann. Die unphysiologische Zungenposition kann zu Zahn- und Kieferfehlstellungen führen. Artikulationsbewegungen können eingeschränkt sein. Häufig ist die korrekte Artikulation von "s" und „sch“ nicht möglich.

Stottern

Stottern ist eine Störung des Redeflusses. Die Veranlagung zum Stottern wird vererbt, muss aber nicht zwingend zum Stottern führen. Stottern beginnt meistens im Alter zwischen 2 und 5 Jahren ohne offensichtlichen Anlass. Es treten lockere Wiederholungen von Lauten und Silben auf. Laute werden gedehnt oder die am Sprechen beteiligte Muskulatur verkrampft. Bei Kindern kann sich das Stottern
wieder zurückbilden und ganz verschwinden. Man spricht von physiologischen Unflüssigkeiten. Diese physiologischen Unflüssigkeiten betreffen ca. 5% aller Kinder. Jungen sind häufiger betroffen als
Mädchen. Wenn das Stottern länger als 6 Monate andauert und das Kind ungünstige Reaktionen (Anstrengungsverhalten, Frustration, Rückzug) entwickelt, beginnt Stottern.
1% der erwachsenen Bevölkerung stottert. Besteht das Stottern über die Pubertät hinaus, ist eine spontane Rückbildung der Symptome sehr unwahrscheinlich. Chronisches Stottern im Erwachsenen Alter ist nicht
heilbar. Stottern ist aber in jedem Alter sehr gut behandelbar. Das Ziel der Behandlung sind ein selbstbewusster, angstfreier Umgang mit dem Stottern bei maximaler Sprechflüssigkeit.

Dysphonien / Stimmstörungen

Man unterscheidet zwischen funktionellen, organisch bedingten und psychogenen Dysphonien.

Funktionelle Stimmstörungen sind häufig gekennzeichnet durch einen veränderten z.B. heiseren Stimmklang bis hin zur Stimmlosigkeit ( Aphonie), eingeschränkter stimmlicher Belastbarkeit und Missempfindungen z.B. Kloßgefühl. Es liegen keine organischen Veränderungen im Bereich des Kehlkopfs vor. Besonders häufig betroffen sind Menschen in Sprechberufen wie z.B. Lehrer, Schauspieler, Erzieher oder Call- Center- Mitarbeiter.

Von organischen Stimmstörungen spricht man, wenn im Bereich des Kehlkopfs organische Veränderungen vorliegen.
Mögliche Ursachen sind:

  • Stimmknötchen, Polypen, Ödeme oder Zysten der Stimmlippen
  • Stimmlippenlähmungen nach z.B. Schilddrüsenoperationen
  • Traumata im Bereich des Kehlkopfs
  • Tumore im Bereich des Kehlkopfs
  • Reflux/ Sodbrennen

Auch bei organisch bedingten Stimmstörungen kommt es zu einem veränderten Stimmklang und Missempfindungen.

Schwerwiegende Tumorerkrankungen können auch eine Entfernung des kompletten Kehlkopfs (Laryngektomie) notwendig machen. Dann ist eine normale Stimmgebung nicht mehr möglich. In der logopädischen Therapie wird dann eine Ersatzstimme erlernt.

Bei psychogenen Stimmstörungen treten häufig plötzlich Symptome wie eingeschränkte stimmliche Belastbarkeit und ein veränderter Stimmklang bis hin zur Stimmlosigkeit auf. Ursache ist hier eine meist stark belastende Stresssituation.

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